SYMPOSIUM
Zur Lage der Welt: Ist die Wahrheit noch zumutbar?
Interreligiöses Symposium am letzten Tag der SCHÖPFUNGSZEIT 2012 – eine Bestandaufnahme und wie es weitergehen kann.
Den Abschluss der Schöpfungszeit bildete das von der ARGE Schöpfungsverantwortung veranstaltete Interreligiöse Symposium zur Lage der Welt, am 4. Oktober 2012. Nach längerer Vorarbeit und Gründung einer Interreligiösen Arbeitsgruppe unter dem Titel: „Klimaschutz ist Lebensschutz“ war dies das 2. Symposium mit Beteiligung einiger Religionsgemeinschaften in Österreich.
Ausgehend von der Dokumentation zur Lage der Welt, Klimawandel, Biodiversitäts- und Landverlust, Menschenrechtsverletzungen, Hunger und der Ignoranz der beschränkten Ressourcen und Irreversibilität von großflächigen Eingriffen in die Ökosysteme, wurden diese Fakten von Experten interpretiert und prognostiziert.
Unter Leitung von Pastor Anders aus Rom, der in zahlreichen ökosozialen Bewegungen und Netzwerken, wie auch dem ECEN, tätig ist, wurde der Boden für eine Zusammenarbeit aller bereitet.
Von Konferenz zu Konferenz
Greenpeace Geschäftsführer Alexander Egit berichtete über die Entwicklungen von der Welt-Umwelt-Konferenz in Rio bis Rio plus 20.
Wie gehen wir in die Zukunft? Verantwortung und Alternative Perspektiven?
Globale Lösungsmodelle, wider die Resignation, stellte der Humanökologe Doz. Dr. Peter Weish vor. (eine Dokumentation des Vortrages kann auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden)
Die Position der Religionsgemeinschaften
Am Podium:
Muslimische GG: Mag. Aytac, Baha´i RG: Dr. Schweter, Evang. Kirchen: OKR Prof. Dr. Schiefermair, Hindu RG: Dr. Kundu, Umweltministerium: Dr. Peter Iwaniewicz, Katholische Kirche: ARGE Schöpfungsverantwortung: Isolde Schönstein, P. Georg Ziselsberger SVD, Missionar, Israelitische Kultusgemeinde Wien: Dr. Bratrschovsky, Buddhisten: Vors. Weissgrab, Klima-Bündnis: Mag. Molnar, FIAN: DI Klaffenböck, Caritas: Dir. Küberl
Beispiele, Vorhaben, Einsichten: Zusammenarbeit ist unverzichtbar. Über alle Grenzen hinweg gibt es ein großes Gemeinsames - „Generationenverantwortung“.
Unbeantwortet blieb die Frage nach der Rolle der Religionsgemeinschaften im konkreten Umweltgeschehen angesichts des zunehmenden Verkehrsaufkommens und der Nichterfüllung der Kyotoziele in Österreich, trotz hervorragender Informationsstrukturen. Diese zu nutzen und modellhaft einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern ist nicht nur Aufgabe der Christlichen Kirchen.*)
In Fortführung der Initiative der ARGE Schöpfungsverantwortung für eine Interreligiöse Zusammenarbeit unter dem Titel „Klimaschutz ist Lebensschutz“ wird Ende November gemeinsam ein Konzept für Öko-Pädagogik und Zivilcourage entwickelt.
Gesinnungsethik kontra Verantwortungsethik - Anmerkung
der Veranstalterin ARGE Schöpfungsverantwortung:
Verantwortungsethik kommt in einer konkreten, umfassenden alltäglichen
Lebensweise (Konsumverhalten vom Broteinkauf bis zur Mobilität) und politischer Wachsamkeit, bis hin zu gesellschaftspolitischen Interventionen, zum Ausdruck.
Erst wenn alle, Kirchen, Wissenschafter, Politiker und nicht zuletzt die Zivilgesellschaft, gemeinsam an dieser Strategie teilhaben, wird man den nächsten Generationen zwar nicht eine heile Welt übergeben, aber redliches Bemühen dokumentieren können.
Lebensstil soll Klimawandel stoppen
*) Den christlichen Kirchen wurde zuletzt anlässlich der III. Europäischen Ökumenischen Versammlung von Sibiu 2007, aufgetragen in der Schöpfungszeit einen Lebensstil zu fördern der den Klimawandel Einhalt gebietet. *)
Erste Warnungen vor den Folgen einer unbedachten Ausbeutung der Natur, einer Umweltverschmutzung und eines unkontrollierten Wirtschaftlichen Wachstums gingen bereits ein Jahr vor dem Erscheinen des Club of Rome Berichtes von der Römischen Bischofssynode und Papst Paul VI. (1971) aus. (s. ERDETHIK v. Alois Wolkinger)